Den meiner Meinung nach wichtigsten Aspekt für möglichst naturgetreue („highfidele“) Musikwiedergabe, die Aufnahmequalität, kann man als Konsument und Konsumentin leider nicht beeinflussen (außer durch Verzicht vielleicht). Hier muss man auf die Sorgfalt aller an der Produktion einer Aufnahme beteilten Personen vertrauen. Wird an dieser Stelle gemurkst oder werden zu viele Kompromisse gemacht, kann man aus rein klanglicher Sicht eigentlich nicht mehr viel retten.
Die Raumakustik ist für mich, neben den eingesetzten Lautsprechern, der Punkt, den man einerseits beeinflussen kann und anderseits die größte Auswirkung auf das Gesamtergebnis hat. Aus diesem Grund beschäftige ich mich neben meiner Leidenschaft, den Plattenspielern, auch mit dem Thema Raumakustik. Man kann zwischen „passiv“ und „aktiv“ raumakustisch wirksamen Elementen unterscheiden. Bei den passiven handelt es sich um Diffusoren und Absorber, die an die Wände des Hörraums angebracht werden und so die akustischen Eigenschaften des Hörraums direkt verändern. Die aktiven Produkte verändern nicht die Raumakustik an sich, sondern manipulieren das Musiksignal bevor es über die Lautsprecher wiedergegeben wird derart, dass es, am Hörplatz möglichst optimal klingt. Da die eingesetzten Lautsprecher und der Hörraum immer eine individuelle Einheit bilden, ist es notwendig, eine Messung am heimischen Hörplatz durchzuführen. Dabei werden mögliche Schwächen des Raums und der Lautsprecher ermittelt und entsprechend korrigiert. Bei diesen Geräten handelt es sich um digitale Signalprozessoren. Ich bin mir bewußt, dass einige Anhänger puristisch-analoger Musikwiedergabe, bei dem Gedanken, dass das Musiksignal beim Einsatz solcher Geräte digitalisiert und manipuliert wird, die Hände über den Köpfen zusammenschlagen werden. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass der klangliche Zugewinn in der Regel sehr deutlich über möglichen Verlusten, die bei der Digitalisierung und Prozessierung des Signals entstehen könnten, liegt. Aber das sollte immer für den individuellen Fall ermittelt werden. Gerne komme ich nach Absprache zu Ihnen nach Hause und Sie können die Auswirkungen dieser Geräte in Ihrer Kette testen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die besten Ergebnisse nicht mit „entweder-oder“, sondern mit „und“ erzielt werden, d. h. eine sorgfältige Ausstattung des Raumes mit Diffusoren und Absorbers ist fast immer sinnvoll. In einem akustisch guten Raum können die Signalprozessoren dann optimale Ergebnisse liefern. Denn sicher ist: auch der beste Signalprozessor macht aus einem Badezimmer keinen Konzertsaal.